Wer glaubt, in der Kirche und in kirchlichen Verbänden bewegt sich nichts, wurde bei der Mitgliederversammlung des Chorverbandes in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) eines Besseren belehrt.
Der Vorstand, bestehend aus Meike Pape (Landesvorsitzende), Hanno Kreft (stellv. Vorsitzender) und Annika Eisenberg (Beisitzerin), hatte zu einer Sitzung des Chorverbandes in den Gemeindesaal der Johannes-Kirchengemeinde Iserlohn eingeladen. Zu Beginn wurden die Teilnehmenden vom Westfälischen Kammerchor Iserlohn musikalisch begrüßt. Dieser hatte zuvor in der Johanneskirche bei einem Konzert das Publikum begeistert. Als prominente Gäste begrüßte Meike Pape den Landeskirchenmusikdirektor Harald Sieger und Dr. Hans Conring, Dezernent für Recht und Organisation in der EKvW.
Und schließlich ging es in dieser Sitzung um die zukünftige Organisation der Chorarbeit und der Kirchenmusik in der westfälischen Landeskirche. Der Chorverband sowie der Verband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker sollen in das westfälische Kirchenmusikwerk (WeKiMuW) eingehen.
Seit langem finden Gespräche zur Fusion beider Verbände statt, wie Meike Pape berichtete. Nun liegt ein Satzungsentwurf für das westfälische Kirchenmusikwerk vor. Er wurde von den Teilnehmenden einstimmig angenommen. Wenn auch der Kirchenmusikverband zustimmt, dann wird im Jahr 2023 das neue Kirchenmusikwerk seine Arbeit aufnehmen können. Denn auch die Kirchenleitung hat die nötigen Beschlüsse zur Einrichtung des Kirchenmusikwerks gefasst, wie Dr. Conring berichtete. Die mittlerweile schon gängige Abkürzung WeKiMuW wurde von Dr. Conring mit einem Wortspiel eingeführt: Der Name lässt sich als „WeKi-Moove“ lesen und aussprechen. Und verleiht der Kirchenmusik ihre Bedeutung: Sie bewegt.
In ihrem Jahresbericht stellte Meike Pape die Aktivitäten des Chorverbandes aus dem vergangenen Jahr vor. Dem Verband gehören rund 200 Chöre und ca. 6.000 Sängerinnen und Sänger an. Ein gewisser Einbruch entstand durch die Corona-Beschränkungen. Veranstaltungen mussten verschoben werden, Online-Fortbildungen halfen, Kontakte aufrecht zu halten. Dennoch konnte der Chorverband in der Reinoldi-Kirche in Dortmund mit einem Festgottesdienst sein „125+1“ Jubiläum feiern.
Umso erfreulicher, dass in 2022 und 2023 wieder Konzerte und die dafür nötigen Proben stattfinden werden. Außerdem sind Workshops und Sing- und Wanderwochen für das nächste Jahr geplant.
Nach der Versammlung erläuterten Meike Pape und Hanno Kreft im Gespräch, welche Vorteile sie mit der Gründung des neuen Kirchenmusikwerks sehen. Die Kräfte werden gebündelt, Synergieeffekte treten hoffentlich ein. Auch die nicht so unbedeutende Haftungsfrage für die Vorstandmitglieder erhält eine gute rechtliche Klärung. Und die Außenwirkung der Kirchenmusik und der Chorarbeit wird gestärkt. Denn: Kirchenmusik bewegt – nicht nur das Publikum, sondern auch Sängerinnen und Sänger.
Foto und Text: Karl-Heinz Struve (KS)
Foto 1: (v.r.n.l.: Meike Pape, Hanno Kreft, Annika Eisenberg)
Foto 2: (v.r.n.l.: Dr. Hans Conring, Meike Pape, Harald Sieger)
Genehmigter Auszug aus der Oktober Ausgabe "Unsere Kirche" Nr 42 Sauerland.